Der Landhausplatz ist heute die zentrale Kreuzung in Reinbeks Stadtkern. Wie er zu seinem Namen kam und sich im Laufe der Zeit veränderte, weiß Gerhild Arndt:
Seinen Namen hat der Landhausplatz von dem alten Krughaus „Jahnckes Landhaus“, das schon auf einer Karte von 1748 verzeichnet ist. Es diente an der Straße nach Hamburg als Ausspann und Unterkunft für die Fuhrleute. Bis ca. 1900 lag auch eine Schmiede gegenüber. Am Heiligabend 1912 brannte das alte Landhaus ab. Auf dem Nebengrundstück entstand das Landhaus Scherer, das bis zu seinem Abbruch 1938 von den Reinbekern für viele große Veranstaltungen genutzt wurde. Heute befindet sich dort der „Klönturm“ des Sachsenwald-Forums.
Auf dem Landhausplatz stand seit Ende des 19. Jahrhunderts eine „Friedenseiche“, umgeben von 6 Prellsteinen, die mit einer Kette verbunden waren. Sie erhielt nach einigen Jahren eine „Bauchbinde“ mit Pfeil, damit die Fuhrwerke oder auch schon Kraftfahrzeuge sie im sog. „Karussellverkehr“ in einer einheitlichen Richtung umfuhren. Die Eiche wurde 1930 gefällt, sie war zum Verkehrshindernis geworden. Man stellte nun einen Kandelaber mit zwei Laternen in die Mitte des Platzes, auf den 5 Straßen mündeten: Bahnhofstraße, Hamburger Straße, Bergstraße, Schmiedesberg und Wildkoppel. Ab 1938 wurde der Platz „Adolf-Hitler-Platz“ genannt, nach Kriegsende bekam er seinen alten Namen zurück.
Die Bauten um den Landhausplatz veränderten sich im Laufe der Jahre. In dem heute von der Haspa genutzten Gebäude befand sich lange das „Reinbeker Kaufhaus“. Besonders markant war in den 1950er Jahren der Bau der Sachsenwald-Arkaden und des Sachsenwald-Theaters an der Hamburger Straße.
Schon 1946 hatte H. Jentsch aus ehemaligen Wehrmachtsbaracken und Trümmersteinen von Hamburger Bombenruinen das Sachsenwald-Theater als Kino erbaut. Es wurde später durch einen Bühnenanbau erweitert, erhielt einen vergrößerten Eingangsbereich mit der Theaterbar „Taverne“. Danach wurde das Theater von Heinz Wemper übernommen. Im Oktober 1970 ist das Gebäude, in dem auch das Stadtbauamt und das Rowohltarchiv untergebracht waren, völlig abgebrannt. Viele Bauakten und Archivmaterial gingen verloren. An seiner Stelle steht heute der Komplex Sachsenwald-Congress-Hotels mit dem Sachsenwald-Forum.