Festgehalten in einem Brief der Priorin des Klosters Anna von Plessen an den dän. König – stellte Walter Frahm um 1935 das Folgende zusammen
Auflösung von Kloster Reinbek am 7. April 1529
Man muß das Reinbeker Kloster in seiner letzten Zusammensetzung mehr oder minder als eine Versorgungsanstalt adliger und angesehener Bürgerfamilien ansehen und kann daher von einer eigentlichen Klostermüdigkeit der Nonnen nicht reden. Obwohl die Korrespondenz zwischen dem Lauenburger Herzog Magnus von Sachsen und dem König Friedrich I. von Dänemark, Herzog zu Schleswig, Holstein, Stormarn usw. immer erregter wurde, änderte sich an dem Verkauf und dem großen Gewinn des Königs nichts.
Vielmehr befahl der König dem Klosterprobsten Detlev Reventlow, der klüglicherweise bei der Verkaufsverhandlung abwesend war, am 23. April 1529 sämtliche Dörfer und Güter des Klosters wie bisher in seiner Verwaltung zu behalten und sich von niemand wegdrängen zu lassen. Aus dem Klostergebiet im Holsteinischen wurde das Amt Reinbek gebildet, das 2¾ Quadratmeilen umfaßte, dem 26 Dörfer gehörten. Nach der „Dankwerthschen Chronik von 1649“ handelt es sich um die Dörfer Reinbekhoff, Sande, Lohbrügge, Boberge, Ladenbeck, Oldenborg, Havickhorst, Steinbeck, Schleme, Schipbeck, Oyendorf, Jennefeld, Todendorp, Barsbüttel, Willinghusen, Ostersteinbeck, Glynde, Stemwahr, Stellow, Stapelfelde, Bracke, Sycke, Langeloh, Ohe, Schönningstedt und einige Höfe in Nettelnborg, Schluse, Reitbrook, Krawel, Billenwerder und in der alten Gamme mit insgesamt 129 Pflügen.
Das ganze Gebiet wurde einem Amtmann unterstellt, der in Reinbek residierte. Das Schicksal wollte es, daß die Zerstörung der Klostergebäude bald auf die Auflösung des Konvents erfolgen sollte, denn 1534 ließen die Lübecker bei ihrem Einfall in Holstein das Kloster samt der Klosterkirche und den übrigen Gebäuden in Feuer aufgehen. Damit gab es im ehem. Klostergebiet nur noch die Kirchen in Steinbek und Siek. Heute sind Spuren vom Kloster in Reinbek nicht mehr vorhanden; nur noch die Bezeichnung „Klosterbergen“ erinnert an die alte Welt und die Überreste von vier Teichen in der sog. Wildkoppel legen von der katholischen Zeit Reinbeks, da man hier Fastenspeise vorrätig hielt, Zeugnis ab. Als man 1844 den Bahndamm in Reinbek errichtete, fand man in der Nähe des heutigen Schlosses Reinbek Schädel, Gebeine und Grabplatten, welche die Überreste des ehemaligen Klosterfriedhofs darstellen.
Heute weiß man, daß die beiden granitenen Säulen vor der Maria-Magdalene-Kirche vom Klostergebäude stammen. Eine ausführliche Darstellung über das Kloster Reinbek findet sich bei Hans Heuer in seinem Buch „Kloster Reinbek“ von 1938.