Um den „Endsieg“ doch noch zu erreichen, wurden alle Kräfte mobilisiert. Eine Zeitzeugin berichtet von Hilfspflichten in Arbeitsdienstlagern und Munitionsfabriken. Mitgeschrieben hat Gisela Hackbarth:
„Zu Beginn des Krieges war ich noch Schülerin. Ich wohnte im Rhein-Main-Gebiet. Wir wurden am Bahnhof eingesetzt, um die Leute zu empfangen und zu betreuen, die aus dem Saarland evakuiert wurden. Später musste ich Arbeitsdienst leisten. In den Arbeitsdienstlagern lernten wir, anderen zu helfen. Wir hatten die verschiedensten Arbeiten zu machen. Unter anderem mussten wir auch in ein chemisches Institut, um die wertvollen Chemikalien aus Gebäuden zu holen, die am Zusammenbrechen waren. Während der Semesterferien arbeiteten wir im Krankenhaus oder wurden bei der Ernte oder in einem Haushalt eingesetzt. Wir mussten viel arbeiten und haben viel gelernt. Auch Schuhe putzen habe ich gelernt und schikaniert wurden wir auch.
Gegen Kriegsende folgten Einsätze in einer Munitionsfabrik, danach in einer Flugzeugfabrik. Hier gab es Männer, die ‘uk’ (unabkömmlich) waren, die vom Wehrdienst freigestellt waren, um hier schwere Arbeiten auszuführen. Wir mussten aber deren Aufgaben übernehmen, weil sich der Fabrikbesitzer von diesen Männern einen Wohnwagen bauen ließ, mit dem er fliehen wollte.“