Die Entstehung der Oher Tannen erfolgte im Zuge der Verkoppelung, einer Neuordnung der dörflichen Felder und Wälder im späten 18. Jahrhundert. Dies führte nicht selten zu Streitereien…
Auf Anregung der königlichen Rentenkammer wurde 1796 ein Gutachten eingereicht, in dem vorgeschlagen wird, die großen Heidestrecken zwischen Glinde und Witzhave zum „Anziehen von Nadelholz brauchbar“ zu machen. Diese Flächen seien zurzeit praktisch ungenutzt, und das Herzogtum müsse alles Föhrenholz (Nadelholz) außerhalb des Landes ankaufen.
In einem Gegengutachten protestierten die Oher: Sie benötigten die Heide in trockenen Jahren als Viehweide, sie bräuchten das Buschwerk zur Feuerung und die Heide‑Plaggen zur Düngung, „da sie wegen Entlegenheit von der Stadt keinen Dünger holen könnten, auch würde ihr Verdienst geschmälert, wenn sie keine Heidefuhren nach Bergedorf und in die Marsch bringen könnten und dafür etwas Heu oder sonstige notwendige Bedürfnisse“ einkaufen könnten. Sie müssten Schafe abschaffen, deren Wolle ihnen zur Bekleidung diene. Ob die Oher, wie im Gutachten vorgeschlagen, entschädigt wurden, konnte nicht festgestellt werden. Die Aufforstung wurde durchgeführt und es entstand der den Norden unserer Gemarkung bestimmende Forst „Oher Tannen“ zwischen Haidkrug und Büchsenschinken.