Wegen des rasanten Wachstums Reinbeks im 20. Jahrhundert musste auch die Verwaltung mehrmals umziehen. Gerhild Arndt berichtet:
Bevor die Gemeinde Reinbek ein eigenes Rathaus baute, hatte die Verwaltung mehrfach ihren Sitz gewechselt: Sie befand sich im Haus Bergstraße 4, in der so genannten Bäckerschule im Völckerspark 10 und im Gebäude des Reformhauses Am Rosenplatz 9.
Da die Einwohnerzahl Reinbeks nach dem Zweiten Weltkrieg stark angestiegen war, musste für die größeren Verwaltungsaufgaben ein Rathaus errichtet werden. Am 29.10.1950 weihte Bürgermeister Wilhelm Kleist das von Baudirektor Richard Röder entworfene Gebäude in der Hamburger Straße ein. Den Bau schmückte ein Uhrenturm, in dessen Spitze sich zwei Glocken befanden. 1957 erhielt das Haus noch einen Anbau.
Aber auch dieses Rathaus reichte für die wachsende Stadt Reinbek allmählich nicht mehr aus. 1969 wurde eine Erweiterung beschlossen und ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben.
Der Reinbeker Architekt Horst Schlund gewann den Wettbewerb mit dem Entwurf, das neue Rathaus über und um das alte zu bauen, so dass große Teile des alten Rathauses in dem neuen noch erhalten sind. Von 1970 bis 1973 entstand das Haus mit seiner modernen Betonfassade und dem großen Sitzungssaal, der Kantine, kleinen Sitzungsräumen und den vielen Büros.