Die St. Michaelis-Kapelle in Ohe und der Kalte Krieg – das scheint zunächst nicht viel miteinander zu tun zu haben. Hat es aber:
Die Kapelle wurde am 3. Oktober 1954, dem Tage des Erntedankfestes, eingeweiht. Sie ist eine Stiftung der freiwilligen amerikanischen Organisation „Wooden Church Crusade“ (Kreuzzug für Kirchen aus Holz), die sich das Ziel gesetzt hatte, 49 bescheidene Gotteshäuser (Zahl der amerikanischen Bundesstaaten) entlang der damaligen Grenze zur sowjetischen Besatzungszone als einen „Wall gegen den Atheismus“ zu errichten. 25 dieser Kirchen wurden schließlich gebaut: eine davon in Ohe! Die Kontakte zu dieser Stiftung stellte Fürstin Ann-Mari von Bismarck (*1907 †1999) her.
Architekt war Theodor Pichinot. Zur Einweihung kamen auch der Gründer der amerikanischen Stiftung, natürlich Fürstin Ann-Mari von Bismarck und zahlreiche Ehrengäste. Fürst und Fürstin von Bismarck schenkten auch die Altarbibel.
Die Kapelle ist heute eines von 2 Gotteshäusern der Ansgar-Kirchengemeinde, die seit 1968 selbständige Kirchengemeinde ist.