Gisela Hackbarth erzählt von ihrem Vater, Karl Hackbarth, der auf abenteuerliche Weise von Stettin nach Reinbek gekommen ist:
„Der Sattlermeister Karl Hackbarth war in Stettin als Wachtmeister der Luftschutzpolizei eingesetzt. Ende März ging seine Frau mit dem jüngsten Kind (9 Jahre alt) und einigen Koffern auf die Flucht gen Westen. Die Züge lagen schon unter Beschuss der Russen und fuhren nur nachts. Er selbst durfte Stettin nicht verlassen. Eine seiner Aufgaben war, nach den Angriffen die Kadaver der Pferde und Kühe von den Straßen zu entfernen. Für diese Arbeit war ihm ein Dienstwagen mit Anhänger zur Verfügung gestellt worden.
Als die Russen in Stettin einrückten, machte er sich mit seinem Dienstwagen auf die Flucht. Er erreichte Lübeck und begab sich in ein Lager der britischen Besatzungsmacht. Am 13. Mai 1945 entließ ihn das ‘Headquarter 17th Inf. BGD’ nach Reinbek. Sein Fahrrad und seinen Werkzeugkasten, die er auf dem Anhänger mitgenommen hatte, durfte er behalten.
So fuhr er nun mit dem Fahrrad auf der fast verkehrsfreien Autobahn nach Reinbek. Verwandte waren sein Ziel. Hier wollte er sich eine neue Existenz aufbauen. Auf seine Familie musste er noch über ein Jahr warten.“