Spendengelder waren (und sind) für kirchliche Wohltätigkeitsvereine wichtig. Eine Reinbekerin erinnert sich an ihren Vater und seine ganz eigene Strategie, für höhere Spenden zu sorgen. Gisela Hackbarth hat mitgeschrieben:
„Seit 1945 wurde in allen evangelischen Gemeinden der Diakoniegroschen eingesammelt. Mit diesem Geld wurden Projekte des Evangelischen Hilfswerkes unterstützt. In den Gemeinden selbst wurde vielen Menschen geholfen. Jugendliche, die Mitglieder der Jungschar waren, unterstützten diese Gemeindearbeit. Sie brachten unter anderem nach dem Erntedankfest die Erntedankgaben zu armen Leuten. Es gab offensichtlich arme Menschen und diese waren dankbar für Kartoffeln, Kaffee, Obst und anderes. Die Jugendlichen erfuhren so, dass es Armut ganz in ihrer Nähe gab. Auch in Reinbek gab es noch viele Jahre Weihnachtspakete für Bedürftige. Hatte man anfangs noch persönlichen Kontakt zu diesen Menschen, wurden später die Hilfspakete per Post zugesandt.
Mein Vater hat damals für seine Gemeinde den Diakoniegroschen eingesammelt. Er war besonders erfolgreich. Wenn Schützenfest war, setzte er sich mit uns an einen Tisch ganz in der Nähe der Theke. Im Laufe des Abends gingen die Schützen natürlich auch häufig an die Bar. Wenn mein Vater dann später das Geld für die Diakonie einsammelte und sich jemand recht knauserig zeigte, brauchte er ihn nur an seine großzügigen Ausgaben für Bier an der Theke zu erinnern. Meistens fiel dann die Spende etwas größer aus. Mit dem eingesammelten Geld wurde die Schwesternstation der Gemeinde unterstützt.“